Disziplin: IPSC

   

             

          

International Practical Shooting Confederation  Classic Target Dynamic Shooting Kloten
 

Beschreib

Die International Practical Shooting Confederation (IPSC; deutsch sinngemäss: „Internationaler Verband für Angewandten Schiesssport“) ist ein in Schweden registrierter internationaler Dachverband mit Sitz auf Mallorca (Spanien) und Träger der gleichnamigen Schiesssportdisziplin „Schiesssport nach IPSC“. In Deutschland wird diese Sportart durch den waffenrechtlich anerkannten Schiesssportverband Bund Deutscher Sportschützen vertreten. In der Schweiz, durch den Schweizer Verband für Dynamisches Schiessen SVDS.

IPSC wird als dynamischer Schiesssport bezeichnet, da sich der Schütze in Abgrenzung zum statischen Schiesssport während der Übung auf einem Parcours unter Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen frei bewegt und die Schiesspositionen unter Berücksichtigung von zeitlichen- wie auch sportlichen Vorgaben selbst wählt. In einer vom Bundesverwaltungsamt genehmigten Sportordnung ist für die Durchführung des IPSC-Schiessens ein Regelwerk hinterlegt, dessen Einhaltung bei jedem Durchlauf des Parcours von sogenannten Range Officern überwacht wird.

In die Bewertung des Schützen fällt neben der Schusspräzision auch der Zeitbedarf für die Absolvierung der Übung. Nur mit einem ausgewogenen Verhältnis der beiden Faktoren sind gute Wertungen zu erhalten. Auf diese Tatsache bezieht sich auch das Motto des IPSC-Schiesssports: „DVC“ (lateinisch Diligentia, Vis, Celeritas), übersetzt „Präzision, Kraft, Schnelligkeit“.

Geschichte

Die International Practical Shooting Confederation wurde im Mai 1976 auf der International Pistol Conference in Columbia (Missouri) gegründet. Der US-amerikanische Soldat Jeff Cooper trug wesentlich zur Etablierung der Disziplin bei und wurde erster IPSC-Präsident.

Dachverbände für das IPSC-Schiessen gibt es (Stand Juni 2021) in 105 Ländern. Nach eigenen Angaben werden jährlich mehr als 350 internationale Wettkämpfe durchgeführt, dabei lägen die Teilnehmerzahlen bei bis zu 1000 Personen pro Wettkampf.

2015 seien in Europa 175 internationale Wettbewerbe im IPSC-Schiessen veranstaltet worden. In Österreich, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Griechenland, Portugal und Polen werde IPSC von Schützenverbänden betrieben, die auch in den jeweiligen Nationalen Olympischen Komitees vertreten seien. In 27 von 28 Ländern der Europäischen Union seien nationale Schiesssportverbände Mitglied des IPSC-Weltverbands.

Wettkämpfe

In Deutschland, an Wettkämpfen teilnahmeberechtigt sind Schützen, die im Rahmen eines Sicherheits- und Regeltests (SuRT) nachgewiesen haben, dass sie neben der sicheren Waffenhandhabung die nötigen Kenntnisse der Regeln sowie der gängigen Kommandos erworben haben. Für Wettkämpfe in der Schweiz, ist eine vom SVDS ausgestellte Lizenz erforderlich.

Die Wettkämpfe bestehen aus mehreren Parcours (sog. "Stages"), die Abhängig vom Level des Wettkampfes unterschiedliche Anforderungen an den Schützen stellen. Dabei richten sich beispielsweise Level I und II-Matches eher an IPSC-Anfänger, Level V an Weltklasseschützen. Bei grossen Matches werden die Parcours bereits Wochen bis Monate vorher bekannt gegeben, damit sich die Schützen für die Absolvierung der Übung entsprechend vorbereiten können. Die angemeldeten Schützen werden bis zum Ende des Wettkampfes in Gruppen ("Squads") eingeteilt und initial einer Stage zugewiesen. Nach Absolvierung der Übung werden unter den Gruppen die Stages so lange getauscht, bis jeder Schütze jeden Parcours absolviert hat.

Bei Ankunft einer Squad auf einer Stage wird der Aufbau vom zuständigen Range Officer ("RO") vorgestellt und die Schützen bekommen eine vorher festgelegte Zeit, sich eine entsprechende Taktik für die Bewältigung der Übung zurecht zu legen. Hierzu dürfen sie die Stage als Gruppe betreten und die Übung "trocken" durchlaufen. Die Verwendung des Sportgerätes, einer Nachbildung o. ä. ist hierbei ausdrücklich verboten, beide Hände des Sportlers müssen leer sein. Das IPSC-Schiessen ist grundsätzlich "freestyle", d. h. der Schütze entscheidet anhand seines Könnens, welche Positionen für Schussabgabe, Magazinwechsel o. ä. für ihn persönlich in Frage kommen, um das ideale Gleichgewicht zwischen Präzision und zeiteffiziente Abarbeitung der Stage zu erreichen.

Nach Abschluss der Begehung und Herstellung der Sicherheit werden die Schützen einzeln aufgerufen um die Übung zu absolvieren. Jede Übung darf pro Schütze nur einmal durchlaufen werden. Die korrekte Ausführung der Übung sowie die durchgängige Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen werden vom Range Officer überwacht, dieser stoppt auch die für die Bewältigung der Aufgabe benötigte Zeit. Eine – auch nur einmalige bzw. kurzzeitige – Verletzung der Sicherheitsbestimmungen führt zur sofortigen Disqualifikation ("DQ") des Teilnehmers und gilt ohne Rücksicht auf Verluste für das gesamte Match. Nachdem die Übung vom Teilnehmer absolviert wurde, erfolgt durch einen RO die Trefferaufnahme. Papierziele haben drei Trefferzonen, Stahlziele müssen zur Wertung grundsätzlich fallen.

Die Wertung einer Stage erfolgt, wenn es von allen angemeldeten Schützen absolviert wurde. Hierzu wird für jeden Schützen ein sog. „Hit-factor“ berechnet, dieser berücksichtigt sowohl die erzielten Treffer als auch die benötigte Zeit. In der Rangliste wird der Schütze mit der höchsten Wertung als Referenz für alle nachfolgenden Teilnehmer eingesetzt, so bekommt jeder die Möglichkeit die eigene Leistung im prozentualen Verhältnis zum möglichen Maximum auf dieser Stage zu bewerten.

Dieselbe Wertungsmethode kommt auch für die Bestimmung der Matchranglisten zum Einsatz, hierzu wird die Gesamtzeit für alle Stages in Relation zu den erzielten Trefferpunkten gesetzt.

Sicherheit

IPSC wird -abhängig von der jeweiligen Klasse- mit mehr oder weniger spezialisierten Grosskaliber-Sportwaffen und Gebrauchsladungen geschossen. Der bei einem Schuss unweigerlich entstehender Hochschlag erschwert wesentlich die schnelle und präzise Schussabgabe und macht einen grossen Teil der sportlichen Herausforderung in dieser Disziplin aus. Damit die Sicherheit aller Beteiligten und Zuschauer jederzeit gewährleistet wird, sind im IPSC-Sport eine Reihe von besonderen Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. Einige davon sind:

  • die Sportgeräte dürfen ausschliesslich in extra ausgewiesenen Bereichen ("safety zone") vom Schützen aus dem Transportbox entnommen und geholstert werden
  • in der safety zone ist das Hantieren mit Munition strengstens verboten
  • wenn eine Waffe im Holster ist, muss sie grundsätzlich komplett entladen sein
  • bereits geholsterte Waffen dürfen vom Schützen nur auf ausdrücklichen Befehl eines Range Officers auf einer Stage im Rahmen einer Übungsdurchführung aus dem Holster genommen werden
  • wird eine Übung beendet, so ist die Waffe komplett zu entladen. Dies wird mit dem Vorzeigen der leeren Patronenkammer an den Range Officer und einem "leeren" Abschlag sichergestellt. Danach wird das Sportgerät wieder geholstert
  • es gibt auf jeder Stage eine vorgeschriebene Sicherheitsrichtung (meist Hauptkugelfang) sowie dazugehörige maximale Drehwinkel (bei Seitenkugelfängen beispielsweise ±90 Grad). Diese dürfen auch während der Übungsdurchführung niemals überschritten werden
  • bei Veränderung der Schützenposition auf der Stage darf der Abzugsfinger sich niemals innerhalb des Abzugbügels befinden
  • die Waffe darf zu keinem Zeitpunkt (auch nicht beim Nachladen, Störungsbeseitigung o. ä.) auf den eigenen oder einen fremden Körper zeigen ("sweeping").
  • es dürfen nur Holster verwendet werden, welche das Abzügszüngel komplett verdecken

Eine Verletzung irgendeiner dieser Regeln zieht ein sofortiges Match-DQ nach sich. In der Rangliste wird der jeweilige Teilnehmer mit "DQ" markiert. Teilnahmegebühren (beispielsweise für Level III-Matches im Bereich 90–200 EUR, Stand: 2021) werden in diesem Fall grundsätzlich nicht an den betroffenen Schützen zurückerstattet.

Wertungsklassen

Munition

Um die Vergleichbarkeit der Leistung der einzelnen Sportler zueinander zu ermöglichen, werden im IPSC verschiedene Wertungsklassen -mit einer jeweils zugehörigen Rangliste- verwendet. Hierzu wird zum einen nach Alter und Geschlecht unterschieden (Lady, Overall, Senior, Supersenior) zum anderen nach dem verwendeten Sportgerät (z. B. Production oder Open). Zusätzlich erfolgt eine noch feinere Unterteilung durch die verwendete Munition (Minor oder Major). Die Major-Munition hat eine etwas stärkere Treibladung und verursacht damit mehr Rück- und Hochschlag bei der Schussabgabe. Dies muss vom Schützen durch einen festeren Griff, mehr Körperspannung und langsamere Schussfrequenz kompensiert werden, macht also insgesamt langsamer auf der Stage. Weiterhin kommt noch hinzu, dass stärkere Kaliber bei den meisten Waffen durch die grössere Patrone eine geringere Magazinkapazität aufweisen, d. h. als Schütze ist man in der Major-Klasse öfter gezwungen einen Magazinwechsel vorzunehmen.

Ein Schütze, der sich in der Major-Klasse anmeldet, aber trotzdem Minor-Ladung im Wettkampf verschiesst hätte einen sportlichen Vorteil gegenüber den anderen Wettbewerbern. Um dies zu verhindern werden -besonders bei grösseren Matches- von den Wettkampfsoffiziellen stichprobenartig acht Patronen bei einigen zufällig ausgewählten Sportlern entnommen und nach einer festgelegten Prozedur bestimmt.

Die Unterscheidung zwischen einer Major- oder Minor-Ladung erfolgt durch die Berechnung eines sogenannten „Power Faktors“. Dieser berücksichtigt neben dem Geschossgewicht (m, in Grains) auch die Geschwindigkeit (v, in Fuss per Sekunde):

Man kann sich diese Berechnung vorstellen als die praktische Anwendung des Impulserhaltungssatzes: je höher der Power-Faktor, desto höher ist der bei der Schussabgabe entstehender Impuls, den der Schütze kompensieren muss.

In den verschiedenen Klassen gibt es unterschiedliche Zuordnungen zwischen Power-Factor und Minor/Major-Wertung:

Klasse             | Minor Power-Faktor  | Major Power-Faktor
--------------------------------------------------------------
Open               |   mindestens 125    |   mindestens 160
Standard           |   mindestens 125    |   mindestens 170
Classic            |   mindestens 125    |   mindestens 170
Production         |   mindestens 125    |   entfällt
Revolver           |   mindestens 125    |   mindestens 170
Production Optics  |   mindestens 125    |   entfällt

Weiterhin gibt es auch unterschiedliche Vorgaben an das jeweils zu verwendende Kaliber:

Klasse             | Minimalkaliber Minor     | zulässige Kaliber Major
---------------------------------------------------------------------------------------
Open               | 9 × 19 mm (.354") x (.748") | max. 11,43mm (.45")
Standard           | 9 × 19 mm (.354") x (.748") | min. 10mm (.40") / max. 11,43mm (.45")
Classic            | 9 × 19 mm (.354") x (.748") | min. 10mm (.40") / max. 11,43mm (.45")
Production         | 9 × 19 mm (.354") x (.748") | entfällt
Revolver           | 9 × 19 mm (.354") x (.748") | max. 11,43mm (.45")
Production Optics  | 9 × 19 mm (.354") x (.748") | entfällt

Sportlich nicht mehr vernünftig handhabbare Kaliber (beispielsweise .50 Action Express) sind ausdrücklich nicht zugelassen.

In der Praxis hat die Major-Wertung nur bei den äusseren Wertungszonen (C und D) von Papierscheiben eine Bedeutung, Fallziele und die A-Zone der Papierscheiben werden in den Wertungen Major und Minor mit je 5 Punkten bewertet.

Wertungssystem

Bei den IPSC-Kurzwaffenwettbewerben unterscheidet man fest im Regelwerk definierte Papier- und Stahlziele. Andere Zielmedien, insbesondere zerbrechliche Ziele wie Tontauben, Flaschen o. ä. sind grundsätzlich nicht zulässig.

Papierziele

Das einzige zugelassene Papierziel ist das "Classic Target" mit drei Wertungszonen. Classic Targets müssen stets zweimal beschossen werden. Abhängig von der Wertungsklasse gibt es bei Major und Minor Unterschiede in der Wertung der mittleren und äusseren Trefferzone:

IPSC Classic Target
Zone A C D
Major 5 4 2
Minor 5 3 1

Verfehlt der Schütze das Ziel, wird das Doppelte der maximal erreichbaren Punktzahl für diesen Schuss abgezogen -- also 10 Punkte.

Die Classic Targets bestehen aus herkömmlicher brauner Wellpappe, auf der die Wertungszonen lediglich aufgeprägt oder schwach aufgedruckt sind, so dass sie der Schütze aus zehn Metern Entfernung nicht mehr erkennen kann -- ganz anders als bei den aus dem Präzisionsschiessen bekannten Scheiben, die deutlich sichtbare Ringe und in der Mitte einen schwarz ausgefüllten Bereich aufweisen. Hinzu kommt, dass sich die Wertungszonen nicht genau in der Mitte der Classic-Scheibe befinden, sondern nach oben hin verschoben sind. Der IPSC-Schütze muss daher abschätzen lernen, wo sich die Wertungszonen befinden, damit er eine möglichst hohe Punktzahl erreichen kann. Zudem gibt es aussen einen fünf Millimeter breiten Rand, genannt Non Scoring Border, der nicht gewertet wird – er dient dazu, festzustellen, ob ein Schuss noch den Wertungsbereich der D-Zone berührt hat und somit gewertet wird. Auf diese Weise werden Diskussionen vermieden, ob ein eingedellter Rand der Scheibe nun von einem Schuss herrührt oder nur eine Beschädigung ist.

Zum 1. Januar 2010 wurde das IPSC Mini Target eingeführt, das ca. 2/3 der Grösse des Classic Target entspricht, und mit dem auf kleinen Schiessständen grössere Schiessentfernungen nachgebildet werden können. Mini Target und Classic Target dürfen innerhalb einer Stage zwar in derselben Zielanordnung (Target Array) verwendet werden, müssen aber mindestens zwei Meter weiter entfernt vom Schützen stehen als die Classic Targets.

Metallziele

Bei den Metallzielen unterscheidet man den Classic Popper, den Mini Classic Popper und Plates. Auch wenn der Name anderes suggeriert, müssen die Metallziele nicht zwangsläufig aus Metall bestehen, andere undurchdringliche Materialien wie Hartgummi werden ebenfalls eingesetzt – dies hat den Vorteil, dass Geschosse nicht zersplittern.

Classic Popper haben eine Höhe von knapp 90 Zentimetern. Von vorn betrachtet haben sie einen Rumpf mit einer Breite von 15 bis 20 Zentimetern, am oberen Ende ist eine Scheibe von gut 30 Zentimetern Durchmesser. Beim Mini Classic Popper, er soll weiter entfernt stehende Popper simulieren, ist die Scheibe nur rund 20 Zentimeter gross und die Rumpfbreite beträgt etwa 13 Zentimeter.

Plates können in der Grösse variieren, runde Plates müssen einen Durchmesser von 20 bis 30 Zentimeter aufweisen, rechteckige eine Kantenlänge von 15 bis 30 Zentimetern. Andere Formen sind nicht erlaubt.

Grundsätzlich muss ein Metallziel umfallen, damit es gewertet wird, und zählt dann in jedem Fall fünf Punkte, unabhängig von der Art des Ziels und der Wertungsklasse des Schützen. Popper werden dabei so eingestellt, dass sie bei einem optimalen Treffer mit einem Geschoss, das den Mindest-Power-Factor von 125 erreicht, sicher umfallen. Somit hat jeder Schütze die Chance, bei einem guten Treffer den Popper mit einem Schuss umzuwerfen. Unter dem beim Wettbewerb herrschenden Zeitdruck ist es jedoch nicht selten, dass Schützen nur den Rumpf des Poppers treffen – bei grösseren und stärkeren Kalibern ist die Wahrscheinlichkeit dann höher, dass der Popper trotzdem fällt, als bei Schützen, die das Mindest-Kaliber und den Mindest-Power-Factor verwenden.

Strafziele

Sämtliche Ziele lassen sich auch als so genannte Strafziele (Penalty Targets, früher No-Shoots genannt) aufstellen. Dabei wird die Scheibe oder der Popper entweder mit einem roten X durchkreuz oder aber komplett rot angemalt. Neuerdings werden vermehrt auch komplett weisse Papierscheiben als Penalty Targets verwendet, da einige Hersteller dazu übergegangen sind, für die Rückseite des Wellkartons von IPSC Targets weisses Papier zu verwenden. Andere Farben sind zwar zulässig, aber ungebräuchlich. Erwähnenswert wäre hier noch das „Hard Cover“. Hierbei wird ein Classic Target schwarz eingefärbt und symbolisiert ein undurchdringliches Ziel. Dieses wird meist als Sichtschutz auf Classic Targets oder Popper verwendet. Der Schütze darf das Hard Cover zwar beschiessen und auch treffen, erhält dafür aber weder Wertungs- noch Strafpunkte. Wird ein Penalty Target getroffen, bei Scheiben innerhalb des Non Scoring Borders, werden dem Schützen zehn Punkte abgezogen. Wird ein Penalty-Popper vom Schützen beschossen und getroffen, fällt aber nicht um, werden dem Schützen in der Regel hierfür keine Strafpunkte erteilt. Nach jedem Durchlauf werden die Löcher der beschossenen Targets abgeklebt und Popper sowie Plates wieder aufgestellt für den nächsten Schützen.

Eine negative Gesamtwertung gibt es nicht, erhält ein Schütze mehr Strafpunkte als Wertungspunkte, bekommt er eine so genannte Nullwertung, also ein Stage Score von null.

Ein Beschiessen von Zielen durch Barrieren wie aufgestellte Trennwände oder Hard Covers kann zur Disqualifikation führen, da sich der Schütze unsportliche Vorteile verschafft hat.

Wertungspunkte und Stage Score

Im Unterschied zu anderen Schiesssportarten werden nicht nur die Punkte gewertet, sondern die Punkte werden durch die dafür benötigte Zeit in Sekunden dividiert. Die ergibt den Stage Score. Der Schütze, der den höchsten Stage Score erreicht, erhält die volle Punktzahl auf der jeweiligen Stage (100 Prozent). Die anderen Schützen erhalten so viele Stage-Punkte, wie sie im Score-Verhältnis zum Besten erreicht haben.

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Schon bei der Planung des Stageablaufes ist es wichtig das Wertungssystem des IPSC zu verstehen und auch, dass eine Stage nur gewonnen werden kann, wenn man diese „richtig“ schiesst und sowohl Zeit als auch die Treffer berücksichtigt.

Man nehme zum Beispiel an, man habe eine Stage mit 3 Papierzielen und einem Popper zu schiessen. Die maximale Punktezahl betrage also 35 Punkte, und man schätze die benötigte Zeit auf 7 Sekunden. Der Hitfaktor beträgt dann 5 (35/7), d. h. jede Sekunde ist 5 Punkte wert, bzw. jeder Punkt muss in 0,2 Sekunden geschossen werden. Man nehme an, man schiesse Minor-Wertung (A=5 Punkte, C=3 Punkte und D=1 Punkt). Sofern man z. B. eine Splitzeit (Zeit zwischen zwei Schüssen) von 0,3 Sekunden hätte, so wüsste man, dass man ein Delta sehr wohl ausgleichen könnte, indem man nur ein Charlie schösse. Man verbesserte seinen Schuss also um 2 Punkte nach oben und bräuchte dafür nur 0,3 Sekunden. Für die zwei Punkte hätte man aber sogar 0,4 Sekunden Zeit gehabt, insofern könnte man durch das Nachschiessen sein Ergebnis verbessern.

Hätte die Stage jedoch einen hohen Hitfactor, so müsste man die Taktik ändern. Gegeben sei eine Stage mit 90 Punkten, die man in ca. 6 Sekunden schiessen kann. Mit der Formel Treffer/Zeit ergibt sich einen Hitfactor von 15; jede Sekunde ist also 15 Punkte wert und umgekehrt braucht man im Durchschnitt für jeden Punkt 0,06 Sekunden. Hier kommt man zu dem Schluss, dass es sich keinesfalls lohnt, ein D nachzuschiessen, da man für die maximale Verbesserung von 4 Punkten nur 0,24 Sekunden Zeit hätte, also weniger als die angenommene Splitzeit von 0,3 Sekunden.

Durch die Einbeziehung der Zeit in das Gesamtergebnis wird der grundlegende Anspruch dieser Sportart, Treffsicherheit (Diligentia), Kraft (Vis) und Schnelligkeit (Celeritas) manifestiert – ein guter Schütze muss nicht nur gut treffen, sondern auch schnell sein und die richtige Wirkung erreichen. Dies wird gern mit den Buchstaben DVC abgekürzt.